Villa Rock Musik-Edition


Neustart nach dem Lockdown

Durch den Lockdown gab es fast 2 Jahre lang so gut wie keine Live-Konzerte. Dennoch blieb die Musikszene in Wuppertal aktiv, vor allem durch digitale Performance. Es entstanden und entstehen neue Bands, die sich in den kommenden Monaten in der Region vorstellen wollen:

Ein Musikstudio für Kinder und Jugendliche im Quartier bietet auf nicht-kommerzieller Basis eine Einführung in die Musikproduktion mit digitalen und akustischen Instrumenten. Durch einen professionellen Tontechniker werden die Teilnehmer geschult. In den Räumen der 'Villa Rock' auf Einern trifft sich die junge Szene und plant Kooperationsprojekte. Vielfältige Studio- und Live-Events werden geplant - die jungen Musiker sind an der Organisation beteiligt.

Integrationsprojekte haben einen hohen Stellenwert. Das seit 2 Jahren aufgrund des Lockdowns verschobene Jubiläums-Schülerrockfestival (35 Jahre!!!) ist ein Event, an dem die neuen jungen Talente sich gern beteiligen...

Kulturelle Projekte mit jungen afrikanischen Migranten - ethnische Muttersprachen als Mittel der Kommunikation auch in den Gastländern

Natürlich ist für junge Migranten die zunehmende Beherrschung der deutschen Sprache wichtig. Durch unsere Arbeit in Rap-, Pop- und Rockmusik-Projekten bemerkten wir, dass die Zugewanderten bereits eine europäische Sprache fließend beherrschen, entsprechend der jeweiligen Kolonialmacht: In Guinea ist es Französisch, in Ghana Englisch. Die eigentlichen Muttersprachen sind aber Fula, Susu und andere, deren Verbreitung nicht von der Grenzziehung in den Kolonien beeinflusst ist. Bei unseren Workshops hörten wir Eigenkompositionen in französischer Sprache, und zu unserem Erstaunen andere, für uns recht ungewöhnlich klingende Texte. Unter den jugendlichen Migranten sind diese ethnischen Sprachen ein wertvoller Besitz, den sie pflegen und der ihnen ein Gefühl von Heimat vermittelt, und der für ihre Identität wichtig ist. Wir als deutsche Partner haben dann oft das Gefühl, dass sie uns an einem Geheimnis teilhaben lassen, welches in ihnen lebt und wirkt.

Diese Erfahrungen führte uns zu einer neuen und ganz anderen Bewertung: Die jungen Migranten sind mehr als Geflüchtete, die bei uns Schutz und Perspektiven suchen, sie sind gleichzeitig junge Botschafter ihrer Herkunftsländer. Der Heimatbegriff ist vor diesem Hintergrund neu zu definieren und weiter zu fassen: OK, Ihr seid jetzt hier, werdet schnellstens Deutsche und lernt unserer Kultur kennen und lebt diese zusammen mit uns. Richtig – aber  zeigt uns auch eure Kultur, wir möchten mehr von euch wissen und nicht immer nur betonen, was ihr noch nicht könnt, sondern was ihr bereits jetzt beherrscht und worauf ihr stolz seid.

Das Projekt entwickelte sich auf der Grundlage einer gegenseitigen Annäherung und war bestimmt durch Offenheit, wechselseitige Anerkennung und zunehmende Verständigung.
Organisatorisch waren wir in unterschiedlichen Quartieren und Einrichtungen tätig: Workshops im Swane-Café in der Luisenstraße, wo das Team der Senegalesin Selly Wayne einen Ort geschaffen hat, der Begegnung zwischen Afrika und Deutschland ermöglicht. Hier schrieb der junge Amadou aus Guinea sein erstes Lied in Fula, wodurch er große Anerkennung erhielt. Auch auf dem BOB-Campus in Wichlinghausen fanden und finden entsprechende Workshops mit Jugendlichen statt, hier hat u.a. der Verein Dunea e.V. seinen Sitz, welcher afrikanischen Jugendliche Integrationshilfen gibt und dabei über Percussion, Tanz, Gesang und Komposition Wege der Kommunikation öffnet, zuletzt eindrucksvoll auf der Bühne des Bürgerfestes Barmen Live 2022, bei dem auch der Anteil der 'people of colour' im Publikum sehr hoch war.

Das Projekt wird vor allem in der Villa Rock auf Einern realisiert, wo inzwischen ein Tonstudio für Jugendliche eingerichtet werden konnte und auch Coaching durch einen Toningenieur angeboten wird.

Wegen der Lockdowns wurde unser Projekt in der Vergangenheit streckenweise sehr erschwert, da keine persönliche Treffen möglich waren und auch einzelne Corona-Infektionen im Haus uns Grenzen setzten. Wir haben trotz aller Einschränkungen afrikanische und für Musik begeisterte Jugendliche als Projektpartner gewonnen und planen gemeinsam Workshops, Konzerte und Medienproduktionen. U.a. mit Saralynn (Ghana), Kobyness (Ghana), Amadou Barry (Guinea), Ousmane 'Ossi' (Guinea), das Trio Lamine, Amadou Sadjo, Mamadou,  sowie Lenny und weitere. Im Schnitt waren 15 Jugendliche intensiv und kontinuierlich beteiligt, wenn auch streckenweise nur digital.

Einige Liedbeispiele zeigen Ausschnitte unserer Arbeit, bemerkenswert das Lied 'Meine Heimat' von Saralynn, die über ihre Gefühle singt die sie zwischen zwei Welten empfindet. Und das Lied 'Der Krieger' von Ossi, worin er seinen Willen und seine Kraft betont. Wichtig auch das Lied 'Ein Elefant in Wuppertal' der Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund zusammen die Geschichte des bekannten Elefanten 'Tuffi' aufgreift. Die in Zoos und beim Zirkus vorgeführten 'Exoten' haben auch den Verlust ihrer Heimat erfahren – das Lied ist in deutscher Sprache und in der letzten Strophe in Fula.

BARMEN live! 2022


Junge Musiker aus Wuppertals Osten im Programm des beliebten Stadtfestes!

Durch den Lockdown gab es fast 2 Jahre lang so gut wie keine Live-Konzerte. Dennoch blieb die Musikszene in Wuppertal aktiv, vor allem durch digitale Performance. Es entstanden neue Bands, die sich bei 'Barmen live' erstmals einem großen Publikum vorstellen:

Death Energy haben sich auf der Straße kennengelernt und füllen alte Lieder mit neuem Leben. 

Kobbyness aus Ghana bringt harmonische Popsounds mit gefühlvollem Gesang.

Sound of Tranquility | das sind Jan und Max, sie legen ihren Fokus auf native und natürliche Musik ohne Technik. Nur wenige Konzertbesucher werden die 'Tonguepan' kennen, welche hier für sphärische Klänge sorgt. Das Duo bringt eine Mischung aus meditativer und perkussiver Musik.

Saralynn ist mit 8 Jahren durch ein eigenes Lied aufgefallen, mit ihrem Video und einer ersten CD sowie mit ihrer Teilnahme bei 'Voice of Germany' fand sie viele Fans. Mehrfach spielte sie beim Schülerrockfestival.

Afrika in Wichlinghausen | junge Rapper, Trommler und Sänger werden im Dunea-Verein gefördert und begeistern durch elegante Moves und Rhythmen: Mamadou, Amadou und Lamine reißen ihre Fans mit.

Villa-Rock-Team | Junge Talente singen Lieder zu Themen wie Migration, Integration und für die Umwelt. Mina ist die jüngste Sängerin bei Barmen live und singt zusammen mit Mathias und Amadou sowie mit Schülern der Christian Morgenstern Schule.

Barmen live 2022 will zeigen, dass die junge Musikszene lebt!

Kontakt:
Kalle Waldinger | Villa Rock
Einern 140
42279 Wuppertal
(0172) 2637837

VILLA ROCK MUSIK-EDITION e.V. | Wuppertal

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